Internetgottesdienst zum Palmsonntag 5.4.2020
Prädikant Friedrich Gasper
Liebe Gemeinde, herzlich willkommen zu unserem heutigen Internetgottesdienst am Palmsonntag.
Dieser Sonntag ist der Anfang der Karwoche. Darauf weist auch der Wochenspruch aus Joh. 3,14b-15 hin:
Der Menschensohn muss erhöht werden, auf dass alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.

`Der Menschensohn muss erhöht´ werden meint nämlich nicht, wie man vielleicht vermuten könnte, eine besonders hohe Verehrung von Jesus, sondern seine die Kreuzigung. Die Person Jesus löst die unterschiedlichsten Empfindungen aus. Beim Einzug in Jerusalem, von dem wir in der Schriftlesung hören, ist es einerseits der Jubel seiner Anhänger und andererseits der Hass seiner Gegner, die ihn töten wollen. Von Seiten der Menschen, denen er geholfen hat ist es Dankbarkeit und Liebe. Liebe ist, neben Hass, überhaupt eine der stärksten Empfindungen, die wir gegenüber einer Person haben können. Die Liebe zu Jesus ist heute unser Thema.

Schriftlesung aus Joh. 12,12-19: hören
Der Einzug in Jerusalem
Als am nächsten Tag die große Menge, die aufs Fest gekommen war, hörte, dass Jesus nach Jerusalem kommen werde, nahmen sie Palmzweige und gingen hinaus ihm entgegen und schrien: Hosianna! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn, der König von Israel! Jesus aber fand einen jungen Esel und setzte sich darauf, wie geschrieben steht: »Fürchte dich nicht, du Tochter Zion! Siehe, dein König kommt und reitet auf einem Eselsfüllen. « Das verstanden seine Jünger zuerst nicht; doch als Jesus verherrlicht war, da dachten sie daran, dass dies von ihm geschrieben stand und man so an ihm getan hatte. Die Menge aber, die bei ihm war, als er Lazarus aus dem Grabe rief und von den Toten auferweckte, bezeugte die Tat. Darum ging ihm auch die Menge entgegen, weil sie hörte, er habe dieses Zeichen getan. Die Pharisäer aber sprachen untereinander: Ihr seht, dass ihr nichts ausrichtet; siehe, alle Welt läuft ihm nach.


Die schönste Beschreibung der Liebe, die ich kenne, ist das Hohe Lied der Liebe aus 1. Kor. 13

EG 772,1+2
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, so dass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen und hätte der Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf,
sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Die Liebe höret niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird.
Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk.
Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören.
Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
Wir sehen jetzt durch einen Spiegel in ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
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Gebet
Herr wir bitten dich in dieser schweren Zeit um deinen Beistand. Bewahre unser Angehörigen vor dieser Krankheit, die die ganze Welt bedroht.
Herr tröste die Menschen, die zurückbleiben, wenn einer aus ihrer Mitte verstorben ist.
Herr lass die Menschen einsichtig werden, dass sie rücksicht nehmen auf die Alten und Schwachen und diese nicht leichtsinnig gefährden.
Herr bring vor allem die Politiker, die immer noch die Gefahr leugnen zur Vernunft. Lass nicht zu, dass sich Menschen an der Not bereichern.
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute,
und vergib uns unsre Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.


Segen


Hinweise zum Copyright: Bei den Audioteilen wurden neben eigenen Aufnahmen auch Passagen mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaftaus gelesen aus: Die Große HörBibel – Die Bibel nach Martin Luther, © Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart. Bibelstellen im Text sind aus die-bibel.de/bibeln/online-bibeln entnommen.