Tagebuch von Sammy

In der Woche vor dem Fest, das die Schafsköpfe so fürchten
Anmerkung des Übersetzers: Ostern 2002

Frühlingsgefühle

Der harte Winter, von dem ich auf der vorherigen Seite erzählt habe, ist vorbei. In der Natur fängt alles an zu blühen und ich bin echt gut drauf. Dazu haben wir noch ein super Wetter. Eigentlich hätte das gestern ein toller Tag werden können, wenn ich mich nicht im Übermut mit Freddy angelegt hätte.
Ich ließ meinen Gefühlen freien Lauf und hab erst mal meinen berühmten Blitzstart probiert und bin anschließend ein bisschen rumgehüpft. Normalerweise kann Freddy das ganz gut aussitzen. Aber gestern war ich wohl doch ein bisschen zu heftig. Freddy machte jedenfalls einen nicht ganz eleganten Abgang: Hechtsprung gestreckt mit halber Schraube. Haltungsnote: naja vielleicht 5.6 oder so. Jedenfalls war er ganz schön sauer. So wütend hab ich den noch nie erlebt.
Heiliger Strohsack, was wird der jetzt machen. Mich verkaufen? Ich war jedenfalls froh, als er heute morgen in den Stall kam mit Putzzeug und Sattel und Trense. Da gab es doch nochmal eine Chance für mich. Ich hab ihm auch ganz artig den Huf gegeben und mich von meiner allerbesten Seite gezeigt. Freddy hat mich gründlich geputzt und dauernd mit mir geredet. Nicht unfreundlich aber doch sehr bestimmt. So schön gestriegelt sah ich dem Rest des Vormittags sehr hoffnungsvoll entgegen.
Nun gab es erst mal eine richtig lange Longenstunde und Freddy ließ absolut nichts durchgehen. Jede Übung wurde solange wiederholt, bis Freddy zufrieden war.

Ich dachte wir wären nun fertig. Aber dann zog Freddy seine Reitkappe an und es ging nochmal zurück auf den Reitplatz. Diesmal hab ich mir aber nix mehr erlaubt. Wir sind ganz friedlich Figuren geritten im Schritt und Trab, gerade so wie Freddy es wollte. Da kann er nun wirklich nicht mehr meckern oder?


Wenn sich was neues tut werde ich es euch gleich erzählen. Was es mit der Überraschung auf sich hat, hab ich noch nicht raus. Vielleicht hat es was mit Brecht zu tun. Wir sind in der letzten Zeit öfter dagewesen und Claudia und Marco scheinen sich da wie zu Hause zu fühlen. Bis dann ( weiter).
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